Psalm 12

1Dem Vorsänger. Auf der Scheminith.[1] vgl. Fußnote zu Ps 6,1.
Ein Psalm Davids.
2Hilf, Herr; denn der Getreue ist dahin, die Treuen sind verschwunden unter den Menschenkindern!
3Sie erzählen Lügen, jeder seinem Nächsten; mit schmeichelnder Lippe, mit hinterhältigem Herzen reden sie.
4Der Herr möge ausrotten alle schmeichelnden Lippen, die Zunge, die großtuerisch redet,
5sie, die sagen: »Wir wollen mit unserer Zunge herrschen, unsere Lippen stehen uns bei! Wer ist unser Herr?« –
6»Weil die Elenden unterdrückt werden und die Armen seufzen, so will ich mich nun aufmachen«, spricht der Herr; »ich will den ins Heil versetzen, der sich danach sehnt!«
7Die Worte des Herrn sind reine Worte, in irdenem Tiegel geschmolzenes Silber, siebenmal geläutert.
8Du, o Herr, wirst sie bewahren, wirst sie behüten vor diesem Geschlecht ewiglich!
9Es laufen überall Gottlose herum, wenn die Niederträchtigkeit sich der Menschenkinder bemächtigt.