Der siebte Tag

2.Mo 20,8-11; Mk 2,27   

1So wurden der Himmel und die Erde vollendet samt ihrem ganzen Heer. 2Und Gott hatte am siebten Tag sein Werk vollendet, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von seinem ganzen Werk, das er gemacht hatte. 3Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von seinem ganzen Werk, das Gott schuf, als er es machte.

Gott bildet den Menschen und setzt ihn in den Garten Eden

4Dies ist die Geschichte[1] Das hebr. toledoth kann »Erzeugungen / Hervorbringungen / Entstehungsgeschichte« bedeuten.
des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, zu der Zeit, als Gott der Herr[2] hebr. Jahweh Elohim. JHWH (Jahweh / Jehovah) ist der wichtigste Name Gottes im AT. Er kann mit »Der Ewige« übersetzt werden und wird in dieser Bibel mit Herr wiedergegeben.
Erde und Himmel machte.
5Es war aber noch kein Strauch des Feldes gewachsen auf der Erde, noch irgend ein Kraut auf dem Feld; denn Gott der Herr hatte es noch nicht regnen lassen auf der Erde, und es war kein Mensch da, um das Land zu bebauen. 6Aber ein Dunst stieg beständig von der Erde auf und bewässerte die ganze Fläche des Erdbodens.
7Da bildete Gott der Herr den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens[3] oder Atem / Hauch des Lebens.
in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.
8Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden[4] bedeutet »Land der Glückseligkeit«. In der griech. Übersetzung des AT wird der Garten Eden als Paradies (Lustgarten) bezeichnet.
, im Osten, und setzte den Menschen dorthin, den er gemacht hatte.
9Und Gott der Herr ließ allerlei Bäume aus der Erde hervorsprießen, lieblich anzusehen und gut zur Nahrung, und auch den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
10Es ging aber ein Strom aus von Eden, um den Garten zu bewässern; von dort aber teilte er sich und wurde zu vier Hauptströmen. 11Der erste heißt Pison; das ist der, welcher das ganze Land Hawila umfliesst, wo das Gold ist; 12und das Gold dieses Landes ist gut; dort kommt auch das Bedolach-Harz vor und der Edelstein Onyx. 13Der zweite Strom heißt Gihon; das ist der, welcher das ganze Land Kusch umfliesst. 14Der dritte Strom heißt Tigris; das ist der, welcher östlich von Assur fließt. Der vierte Strom ist der Euphrat.[5] Die Flussnamen wurden nach der Sintflut wieder verwendet, aber angesichts der starken Veränderungen der Erdoberfläche durch die Flutkatastrophe ist ihr ursprünglicher Verlauf nicht genau feststellbar.
15Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre. 16Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; 17aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben![6] Die ersten Menschen kannten den Tod noch nicht; er kam erst als Folge der Sünde über den Menschen (vgl. Röm 5,12; Röm 6,23; Eph 2,1-3).

Die Erschaffung der Frau und die Einsetzung der Ehe

Mt 19,3-9; 1.Kor 11,7-10; Eph 5,22-33   

18Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht[7] Andere Übersetzung: einen Beistand / eine Hilfe als sein Gegenüber.
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19Und Gott der Herr bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde, und damit jedes lebendige Wesen den Namen trage, den der Mensch ihm gebe. 20Da gab der Mensch jedem Vieh und Vogel des Himmels und allen Tieren des Feldes Namen; aber für den Menschen fand sich keine Gehilfin, die ihm entsprochen hätte. 21Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. 22Und Gott der Herr bildete die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie zu dem Menschen.
23Da sprach der Mensch: Das ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll »Männin« heißen; denn vom Mann ist sie genommen[8] ein Wortspiel im Hebr. zwischen Isch (= Mann) und Ischa (= Frau).
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24Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen[9] wörtlich ankleben.
, und sie werden ein Fleisch sein.
25Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.