1Einen älteren Mann fahre nicht hart an, sondern ermahne ihn wie einen Vater, jüngere wie Brüder, 2ältere Frauen wie Mütter, jüngere wie Schwestern, in aller Keuschheit[1] oder schamhafter Zurückhaltung / Reinheit.
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Von den Witwen in der Gemeinde

Lk 2,36-37; Röm 16,1-2   

3Ehre die Witwen, die wirklich Witwen sind.[2] Der Begriff »ehren« schließt in diesem Zusammenhang materielle Unterstützung mit ein. Witwen ohne Angehörige waren in der damaligen Zeit ohne richtige Altersversorgung; die Gemeinde übernahm offensichtlich die Versorgung unter bestimmten Bedingungen.
4Wenn aber eine Witwe Kinder oder Enkel hat, so sollen diese zuerst lernen, am eigenen Haus gottesfürchtig zu handeln und den Eltern Empfangenes zu vergelten; denn das ist gut und wohlgefällig vor Gott. 5Eine wirkliche und vereinsamte Witwe aber hat ihre Hoffnung auf Gott gesetzt und bleibt beständig im Flehen und Gebet Tag und Nacht; 6eine genusssüchtige jedoch ist lebendig tot. 7Sprich das offen aus, damit sie untadelig sind!
8Wenn aber jemand für die Seinen, besonders für seine Hausgenossen[3] d.h. seine engeren Familienangehörigen und Bediensteten, die mit ihm im Haus leben.
, nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.
9Eine Witwe soll nur in die Liste eingetragen werden,[4] In den Gemeinden gab es offensichtlich Verzeichnisse der unterstützungsbedürftigen Witwen.
wenn sie nicht weniger als 60 Jahre alt ist, die Frau eines Mannes war
10und ein Zeugnis guter Werke hat; wenn sie Kinder aufgezogen, Gastfreundschaft geübt, die Füße der Heiligen gewaschen, Bedrängten geholfen hat, wenn sie sich jedem guten Werk gewidmet hat.
11Jüngere Witwen aber weise ab; denn wenn sie gegen [den Willen des] Christus begehrlich geworden sind, wollen sie heiraten 12und kommen [damit] unter das Urteil, dass sie die erste Treue gebrochen haben. 13Zugleich lernen sie auch untätig zu sein, indem sie in den Häusern herumlaufen; und nicht nur untätig, sondern auch geschwätzig und neugierig zu sein; und sie reden, was sich nicht gehört. 14So will ich nun, dass jüngere [Witwen] heiraten, Kinder gebären, den Haushalt führen und dem Widersacher keinen Anlass zur Lästerung geben; 15denn etliche haben sich schon abgewandt, dem Satan nach.
16Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so soll er sie versorgen, und die Gemeinde soll nicht belastet werden, damit diese für die wirklichen Witwen sorgen kann.

Die richtige Haltung gegenüber den Ältesten

1.Th 5,12-13; 1.Kor 9,7-14; 3.Mo 19,15.17   

17Die Ältesten, die gut vorstehen, sollen doppelter Ehre[5] oder Anerkennung; vgl. Fußnote zu Kap. 5,3.
wert geachtet werden, besonders die, welche im Wort und in der Lehre arbeiten.
18Denn die Schrift sagt: »Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt!«[6] 5.Mo 25,4.
, und »Der Arbeiter ist seines Lohnes wert«[7] Lk 10,7. Paulus führt hier das Lukas-Evangelium als heilige Schrift an und setzt seine Bekanntheit voraus.
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19Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, außer aufgrund von zwei oder drei Zeugen. 20Die, welche sündigen, weise zurecht vor allen, damit sich auch die anderen fürchten. 21Ich ermahne dich ernstlich vor Gott und dem Herrn Jesus Christus und den auserwählten Engeln, dass du dies ohne Vorurteil befolgst und nichts aus Zuneigung tust! 22Die Hände lege niemand schnell auf, mache dich auch nicht fremder Sünden teilhaftig; bewahre dich selbst rein!

Persönliche Ratschläge an Timotheus

23Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens willen und wegen deines häufigen Unwohlseins. 24Die Sünden mancher Menschen sind allen offenbar und kommen vorher ins Gericht; manchen aber folgen sie auch nach. 25Gleicherweise sind auch die guten Werke allen offenbar; und die, mit welchen es sich anders verhält, können auch nicht verborgen bleiben.