David wird König von Juda in Hebron. Ischboset wird König von Israel

1.Sam 16,1-13; 2.Sam 5,1-5   

1Und es geschah danach, da befragte David den Herrn und sprach: Soll ich in eine der Städte Judas hinaufziehen? Und der Herr sprach zu ihm: Zieh hinauf! Und David sprach: Wohin soll ich ziehen? Er sprach: Nach Hebron! 2So zog David dort hinauf mit seinen beiden Frauen, Achinoam, der Jesreelitin, und Abigail, der Frau Nabals, des Karmeliters; 3dazu führte David seine Männer hinauf, die bei ihm waren, jeden mit seinem Haus[1] d.h. mit seiner Familie und seinem ganzen Haushalt.
, und sie wohnten in den Städten Hebrons.
4Und die Männer von Juda kamen und salbten David dort zum König über das Haus Juda. Und als David berichtet wurde, dass die Männer von Jabes-Gilead Saul begraben hätten, 5da sandte David Boten zu den Männern von Jabes-Gilead und ließ ihnen sagen: Gesegnet seid ihr vom Herrn, dass ihr solche Barmherzigkeit[2] oder Güte / Treue.
an Saul, eurem Herrn, geübt und ihn begraben habt!
6So erweise nun der Herr Barmherzigkeit und Treue an euch, und auch ich will euch Gutes tun, weil ihr dies getan habt. 7So lasst nun eure Hände stark werden und seid tapfere Männer; denn Saul, euer Herr, ist tot, und außerdem hat das Haus Juda mich zum König über sich gesalbt!
8Abner aber, der Sohn Ners, der Heerführer Sauls, nahm Ischboset[3] bedeutet »Mann der Schande«; in 1.Chr 8,33 Ischbaal »Mann Baals« genannt. Man gebrauchte damals das Wort »Schande« (Boschet) für den Götzen Baal, um seinen Namen nicht nennen zu müssen.
, den Sohn Sauls, und brachte ihn nach Mahanajim hinüber;
9und er machte ihn zum König über Gilead und über die von Asser, über Jesreel, Ephraim, Benjamin und über ganz Israel. 10Ischboset aber, Sauls Sohn, war 40 Jahre alt, als er König wurde über Israel, und er regierte zwei Jahre lang. Nur das Haus Juda hielt zu David. 11Die Zeit aber, die David in Hebron über das Haus Juda regierte, betrug sieben Jahre und sechs Monate.

Streit zwischen Juda und Israel

12Und Abner, der Sohn Ners, zog [zum Kampf] aus samt den Knechten Ischboseths, des Sohnes Sauls, von Mahanajim nach Gibeon. 13Und Joab, der Sohn Zerujas, zog auch aus, samt den Knechten Davids; und sie stießen aufeinander am Teich von Gibeon, und die einen setzten sich diesseits, die anderen jenseits des Teiches fest.
14Und Abner sprach zu Joab: Die jungen Männer sollen sich aufmachen und vor uns ein Kampfspiel aufführen! Und Joab sprach: Sie sollen sich aufmachen! 15Da machten sie sich auf und gingen abgezählt hin: zwölf aus Benjamin, von den Leuten Ischboseths, des Sohnes Sauls, und zwölf von den Knechten Davids. 16Und einer griff den anderen beim Kopf und stieß ihm sein Schwert in die Seite; und sie fielen miteinander. Daher wird der Ort »Feld der Klingen«[4] hebr. Helkat-Hazzurim.
genannt; er liegt bei Gibeon.
17Und es entspann sich ein sehr heftiger Kampf an jenem Tag; und Abner und die Männer von Israel wurden von den Knechten Davids geschlagen.
18Es waren aber drei Söhne der Zeruja dort: Joab, Abisai und Asahel. Asahel aber war leichtfüßig wie eine Gazelle auf dem Feld. 19Und Asahel jagte dem Abner nach und wich nicht von Abner, weder zur Rechten noch zur Linken. 20Da wandte sich Abner um und fragte: Bist du es, Asahel? Er antwortete: Ich bin's! 21Abner rief ihm zu: Wende dich entweder zur Rechten oder zur Linken und greife dir einen der jungen Männer und nimm dir seine Rüstung! Aber Asahel wollte nicht von ihm ablassen. 22Da rief Abner wieder dem Asahel zu: Lass ab von mir! Warum willst du, dass ich dich zu Boden schlage? Wie dürfte ich dann noch deinem Bruder Joab unter die Augen treten? 23Als er sich aber weigerte, von ihm abzulassen, da stach ihn Abner mit dem hinteren Ende des Speeres in den Bauch, so dass der Speer hinten herausdrang. Und er fiel dort und starb auf der Stelle; und wer zu dem Ort kam, wo Asahel gefallen und gestorben war, der stand still.
24Aber Joab und Abisai jagten dem Abner nach, bis die Sonne unterging; und als sie zu dem Hügel Amma kamen, der vor Giach liegt, auf dem Weg zur Wüste Gibeon, 25da versammelten sich die Söhne Benjamins hinter Abner her und bildeten einen Haufen und traten auf die Höhe des Hügels. 26Da rief Abner dem Joab zu und sprach: Soll denn das Schwert unaufhörlich fressen? Weißt du nicht, dass zuletzt eine Erbitterung entstehen wird? Und wie lange willst du nicht dem Volk sagen, dass es ablassen soll von seinen Brüdern? 27Joab sprach: So wahr Gott lebt, wenn du nicht gesprochen hättest,[5] d.h. nicht zu dem Kampfspiel aufgefordert hättest (vgl. Vers 14).
dann hätte sich das Volk schon an diesem Morgen zurückgezogen, und jeder hätte von der Verfolgung seines Bruders abgelassen!
28Und Joab stieß in das Schopharhorn, und alles Volk stand still und jagte Israel nicht mehr nach, und sie kämpften auch nicht mehr.
29Abner aber und seine Männer marschierten die ganze Nacht durch die Arava,[6] d.h. die Tiefebene in der Jordansenke bis nach Elat.
und sie überschritten den Jordan und durchzogen die ganze Schlucht und kamen nach Mahanajim.
30Joab aber kehrte um von der Verfolgung Abners und versammelte das ganze Volk. Und es fehlten von den Knechten Davids 19 Mann und Asahel. 31Aber die Knechte Davids hatten von Benjamin und unter den Männern Abners 360 Mann erschlagen. 32Und sie hoben Asahel auf und begruben ihn im Grab seines Vaters in Bethlehem. Joab aber samt seinen Männern marschierte die ganze Nacht, und das Licht brach ihnen an in Hebron.