Hiob auf der Suche nach der Weisheit

1Denn für das Silber gibt es einen Fundort[1] Hiob 28,1-11 schildert, wie im Altertum Bergbau betrieben wurde.
und für das Gold einen Platz, wo man es läutert.
2Eisen wird aus dem Erdenstaub gewonnen, und Gestein schmilzt man zu Kupfer.
3Man macht der Finsternis ein Ende und forscht alles vollkommen aus; selbst das Gestein, das in Finsternis und Dunkelheit liegt.
4Einen Schacht bricht man auf von da aus, wo man wohnt; wie vergessen, ohne ihren Fuß aufzusetzen, baumeln und schwanken sie, weit weg von den Menschen.[2] Dieser Vers beschreibt, wie Bergarbeiter an einem Seil in den Schacht hinuntergelassen wurden.
5Aus der Erde kommt zwar Speise hervor, aber unter ihr ist's wie vom Feuer durchwühlt.
6Ihr Gestein ist der Fundort des Saphirs, und Goldstaub ist in ihr.
7Ein Pfad [ist's], den kein Raubvogel kennt, und den auch das Auge des Habichts nicht erspäht,
8den auch das stolze [Wild] nicht betreten hat, auf dem der Löwe nicht geschritten ist.
9[Der Mensch] streckt seine Hand nach dem Felsgestein aus, wühlt die Berge um von Grund auf.
10Er treibt Stollen in die Felsen, und sein Auge erfasst alles, was kostbar ist.
11Die Ströme[3] d.h. unterirdische Ströme.
hat er eingedämmt, damit sie nicht durchsickern, und er bringt das Verborgene[4] d.h. die Edelmetalle.
hervor ans Licht.
12Aber die Weisheit, wo wird sie gefunden, und wo ist der Fundort der Einsicht?
13Der Sterbliche kennt ihren Wert nicht, und im Land der Lebendigen wird sie nicht gefunden.
14Die Tiefe spricht: »Sie ist nicht in mir!«, und das Meer: »Sie ist nicht bei mir!«
15Mit Feingold kann man sie nicht bezahlen, und Silber kann nicht als ihr Kaufpreis abgewogen werden.
16Um Gold von Ophir ist sie nicht zu haben, auch nicht um köstlichen Onyxstein und Saphir.
17Gold und Glas kommt ihr nicht gleich, noch kann man sie eintauschen gegen ein goldenes Gerät.
18Korallen und Kristall gelten nichts gegen sie, und der Besitz der Weisheit geht über Perlen.
19Der Topas aus Kusch ist ihr nicht zu vergleichen; mit reinem Gold wird sie nicht aufgewogen.
20Woher kommt denn nun die Weisheit, und wo ist die Fundstätte der Einsicht?
21Sie ist verborgen vor den Augen alles Lebendigen und vor den Vögeln des Himmels versteckt.
22Der Abgrund und der Tod sprechen: »Wir haben mit unseren Ohren ein Gerücht von ihr gehört!«
23Gott hat Einsicht in ihren Weg, und er kennt ihre Fundstätte.
24Denn Er schaut bis zu den Enden der Erde und sieht alles, was unter dem Himmel ist.
25Als er dem Wind sein Gewicht gab und die Wasser abwog mit einem Maß,
26als er dem Regen sein Gesetz bestimmte und dem donnernden Unwetter seinen Weg:
27da hat er sie gesehen und verkündigt, sie bestätigt und ergründet[5] oder geprüft.
,
28und er sprach zum Menschen: »Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und vom Bösen weichen, das ist Einsicht!«