Elihu verkündet das Heilswerk Gottes

1Doch höre nun, Hiob, meine Rede, und nimm alle meine Worte zu Ohren!
2Siehe doch, ich öffne meinen Mund, meine Zunge redet in meiner Mundhöhle;
3meine Reden kommen aus aufrichtigem Herzen, und meine Lippen sprechen lautere Wahrheit aus.
4Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen erhält mich am Leben.
5Kannst du es, so widerlege mich; rüste dich, tritt vor mich hin!
6Siehe, ich bin vor Gott gleich wie du; auch ich bin aus Lehm gebildet.
7Siehe, Furcht vor mir soll dich nicht schrecken, und meine Hand soll dich nicht niederdrücken.[1] wörtlich und mein Druck wird nicht schwer auf dir lasten.
8Nun hast du vor meinen Ohren gesagt, und ich höre [noch] den Klang der Worte:
9»Rein bin ich, ohne Vergehen, unbefleckt bin ich und ohne Schuld!
10Siehe, Er erfindet Feindseligkeiten[2] oder Widerstände.
gegen mich, er hält mich für seinen Feind;
11er legt meine Füße in den Stock und lauert auf alle meine Wege!«
12Siehe, da bist du nicht im Recht, erwidere ich dir; denn Gott ist größer als der Mensch!
13Warum rechtest du denn mit ihm, da er doch keine seiner Taten zu verantworten hat?
14Sondern Gott redet einmal und zum zweitenmal, aber man beachtet es nicht.
15Im Traum, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt und sie auf ihren Lagern schlummern,
16da öffnet er das Ohr der Menschen und besiegelt seine Warnung an sie,
17um den Menschen von seinem Tun abzubringen und den Mann vor dem Hochmut zu bewahren,
18damit er seine Seele vom Verderben[3] oder von der Grube.
zurückhalte, und sein Leben davon, in den Wurfspieß zu rennen.
19Er züchtigt ihn mit Schmerzen auf seinem Lager, ja, er straft sein Gebein sehr hart,
20dass ihm das Brot zum Ekel wird, und seiner Seele die Lieblingsspeise.
21Sein Fleisch schwindet dahin, man sieht es nicht mehr, und seine Knochen, die man sonst nicht sah, liegen bloß;
22seine Seele naht sich dem Verderben und sein Leben den Todesmächten.
23Wenn es dann für ihn einen Gesandten[4] das Wort wird an anderen Stellen auch mit »Engel« übersetzt.
gibt, einen Mittler[5] das Wort kann auch »Ausleger« bedeuten, d.h. einen, der dem Menschen den Ratschluss Gottes vermittelt.
, einen aus Tausenden, der dem Menschen Seine Gerechtigkeit verkündigt,
24so wird Er sich über ihn erbarmen und sprechen: »Erlöse ihn, damit er nicht ins Verderben hinabfahre; ich habe ein Lösegeld[6] oder eine Sühnung.
gefunden!«
25Alsdann wird sein Fleisch frischer sein als in jungen Jahren; er wird zurückkehren zu den Tagen seiner Jugend;
26er wird zu Gott flehen, und der wird ihm gnädig sein; ja, Er wird ihn Sein Angesicht sehen lassen mit Jauchzen, und Er wird dem Menschen seine Gerechtigkeit wiedergeben.[7] Andere Übersetzung: Er wird dem Menschen Seine Gerechtigkeit verleihen.
27Der wird [dann] singen vor den Menschen und sagen: Ich hatte gesündigt und das Recht verkehrt; aber er hat mir nicht vergolten [wie ich es verdiente];
28er hat meine Seele erlöst, dass sie nicht ins Verderben hinabgefahren ist, so dass mein Leben das Licht wieder sieht!
29Siehe, dies alles tut Gott zwei- oder dreimal mit dem Menschen,
30um seine Seele vom Verderben zurückzuholen, damit sie erleuchtet werde mit dem Licht der Lebendigen[8] oder dem Licht des Lebens.
.
31Habe acht, Hiob, höre mir zu; schweige, und ich will reden!
32Wenn du Worte hast, so antworte mir; rede nur, denn ich wünsche deine Rechtfertigung!
33Wenn aber nicht, so höre mir zu; schweige, und ich will dich Weisheit lehren!