Jerusalem wird eingenommen und Zedekia nach Babel weggeführt

Jer 52,1-27; 2.Kö 25,1-21; 2.Chr 36,13-21   

1Und es geschah, dass Jerusalem eingenommen wurde. Im neunten Jahr Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monat, war Nebukadnezar, der König von Babel, mit seinem ganzen Heer nach Jerusalem gekommen und hatte die Belagerung begonnen; 2und im elften Jahr Zedekias, am neunten Tag des vierten Monats, brach man in die Stadt ein. 3Da zogen alle Fürsten des Königs von Babel ein und besetzten das mittlere Tor, nämlich Nergal-Sarezer, der Fürst, Nebo-Sarsekim, der Oberkämmerer, Nergal-Sarezer, der Obermagier[1] Fürst (Samgar, eigentlich [Prinz] von Samgar), Oberkämmerer (Rab-Saris) bzw. Obermagier (Rab-Mag) waren hohe babylonische Beamten- und Offizierstitel.
, samt allen übrigen Fürsten des Königs von Babel.
4Und es geschah, als Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, da flohen sie und verließen die Stadt bei Nacht auf dem Weg zum Königsgarten, durch das Tor zwischen den beiden Mauern, und sie wandten sich der Jordanebene zu. 5Aber das Heer der Chaldäer jagte ihnen nach und holte Zedekia in der Ebene von Jericho ein; und sie ergriffen ihn und führten ihn zu Nebukadnezar, dem König von Babel, nach Ribla im Land Hamat; der sprach das Urteil über ihn. 6Und der König von Babel ließ die Söhne Zedekias in Ribla vor seinen Augen niedermetzeln; und der König von Babel ließ auch alle Vornehmen von Juda niedermetzeln; 7Zedekia aber ließ er die Augen ausstechen und ihn mit zwei ehernen Ketten binden, um ihn nach Babel zu bringen.
8Und die Chaldäer verbrannten den königlichen Palast und die Häuser des Volkes mit Feuer und rissen die Mauern Jerusalems nieder. 9Den Überrest des Volkes aber, sowohl die, welche in der Stadt übriggeblieben waren, als auch die Überläufer, die zu [den Chaldäern] übergegangen waren, und den Rest des Volkes, der übriggeblieben war, führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, nach Babel. 10Von dem geringen Volk aber, das gar nichts besaß, ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, einige im Land Juda zurück und gab ihnen an jenem Tag Weinberge und Äcker.

Jeremia wird befreit. Das Wort des Herrn für Ebed-Melech

11Und Nebukadnezar, der König von Babel, erließ zugunsten Jeremias durch Nebusaradan, den Obersten der Leibwache, einen Befehl und sprach: 12Nimm ihn und trage Sorge für ihn[2] wörtlich richte dein Auge auf ihn.
und tue ihm nichts zuleide, sondern verfahre mit ihm so, wie er es dir sagen wird!
13Da sandten Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und Nebuschasban, der Oberkämmerer, und Nergal-Sarezer, der Obermagier, und alle Obersten des Königs von Babel [Boten aus], 14sie sandten hin und ließen Jeremia aus dem Gefängnishof holen; und sie übergaben ihn Gedalja, dem Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans, damit er ihn nach Hause bringe; und er wohnte unter dem Volk.
15Zu Jeremia aber war das Wort des Herrn ergangen, als er noch im Gefängnishof eingeschlossen war: 16Geh und rede zu Ebed-Melech, dem Kuschiten, und sage: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: »Siehe, ich lasse meine Worte über diese Stadt kommen zum Unheil und nicht zum Guten, und sie werden an jenem Tag vor deinen Augen in Erfüllung gehen; 17dich aber will ich an jenem Tag erretten, spricht der Herr, und du sollst nicht den Leuten in die Hand gegeben werden, vor denen du dich fürchtest, 18sondern ich will dich gewisslich entkommen lassen, und du sollst nicht durch das Schwert fallen, sondern dein Leben als Beute davontragen, weil du auf mich vertraut hast!« spricht der Herr.