Das Wort des Herrn über Ammon

Hes 25,1-7   

1Über die Ammoniter: So spricht der Herr: Hat denn Israel keine Kinder, oder hat es keinen Erben? Warum hat denn ihr König[1] hebr. Malkam; vielleicht eine Anspielung auf Milkom, die Hauptgottheit der Ammoniter (vgl. 2.Kö 23,13; Jer 49,3).
Gad geerbt und wohnt sein Volk in dessen Städten?
2Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich gegen Rabba der Ammoniter Kriegslärm werde erschallen lassen, so dass es zu einem Schutthaufen wird und seine Tochterstädte in Feuer aufgehen; und Israel soll seine Erben wieder beerben! spricht der Herr.
3Heule, Hesbon; denn Ai ist verwüstet! Schreit, ihr Töchter Rabbas! Gürtet Sacktuch um, lauft klagend zwischen den Mauern umher; denn ihr König muss in die Verbannung wandern, seine Priester und seine Fürsten alle miteinander! 4Was rühmst du dich der Täler? Dein Tal soll überflutet werden, du abtrünnige Tochter, die auf ihre Schätze vertraut [und spricht]: »Wer sollte mir nahekommen?« 5Siehe, ich will von allen Seiten her Schrecken über dich kommen lassen, spricht der Herrscher, der Herr der Heerscharen, und ihr sollt verjagt werden, jeder vor sich hin; und niemand wird die Flüchtlinge sammeln! –
6Aber danach will ich das Geschick der Ammoniter wieder wenden, spricht der Herr.

Das Wort des Herrn über Edom

Hes 25,12-14; Ob 1,1-21; Jes 34   

7Über Edom: So spricht der Herr der Heerscharen: Ist denn keine Weisheit mehr in Teman? Ist den Verständigen der Rat abhandengekommen? Ist ihre Weisheit ausgeschüttet? 8Flieht, seid verwirrt, die ihr euch tiefe Schlupflöcher gemacht habt, ihr Bewohner von Dedan! Denn Esaus Verhängnis lasse ich über ihn kommen, die Zeit seiner Heimsuchung. 9Wenn Weingärtner über dich kommen, werden sie nicht eine Nachlese übriglassen?, wenn Diebe in der Nacht, so verderben sie [nur], bis sie genug haben.
10Doch ich, ich lege Esau bloß, ich ziehe ihn aus seinen Schlupfwinkeln hervor, so dass er sich nicht länger verbergen kann. Seine Nachkommen und seine Brüder und seine Nachbarn sind zerstört, und sie sind nicht mehr. 11Lass nur deine Waisen! Ich will sie am Leben erhalten, und deine Witwen mögen auf mich vertrauen!
12Denn so spricht der Herr: Siehe, die, welche nicht dazu verurteilt waren, den Kelch zu trinken, müssen dennoch trinken; und du solltest ungestraft bleiben? Nein, du bleibst nicht ungestraft, sondern du musst ihn gewiss auch trinken! 13Denn ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der Herr, dass Bozra zum Entsetzen, zum Hohn, zur Verwüstung und zum Fluch werden soll; ja, alle ihre Städte sollen zu ewigen Trümmerstätten werden!
14Ich habe eine Kunde gehört von dem Herrn, es ist ein Bote zu den Heidenvölkern gesandt worden:[2] vgl. Ob 1,1-6.
Versammelt euch und zieht gegen sie[3] d.h. Edom.
und steht auf zum Krieg!
15Denn siehe, ich habe dich klein gemacht unter den Heidenvölkern, verachtet unter den Menschen. 16Dass man dich fürchtete, hat dich verführt, und der Übermut deines Herzens, du, der du in Felsschluchten[4] das hier verwendete hebr. Wort Sela ist auch der Name für Petra, die Felsenstadt der Edomiter.
wohnst und dich auf Bergeshöhen aufhältst! Wenn du aber auch dein Nest so hoch bautest wie ein Adler, so werde ich dich dennoch von dort hinunterstürzen! spricht der Herr.
17Und Edom soll zum Entsetzen werden; wer daran vorübergeht, wird sich entsetzen und zischen wegen all seiner Plagen. 18Wie Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarstädten umgekehrt worden sind, spricht der Herr, so wird auch dort niemand mehr wohnen und kein Menschenkind sich dort aufhalten.
19Siehe, wie ein Löwe vom Dickicht des Jordan[5] d.h. vom üppigen Buschwald am Jordan.
heraufkommt zu der fruchtbaren Weide, so will ich sie plötzlich von dort wegtreiben, und den, der [dafür] auserwählt ist, über sie setzen. Denn wer ist mir gleich, und wer will mich zur Rechenschaft ziehen? Oder welcher Hirte kann vor mir bestehen?
20Darum hört den Ratschluss des Herrn, den er über Edom gefasst hat, und seine Absichten über die Einwohner von Teman: Man wird sie gewisslich wegschleppen, [auch] die Kleinsten der Herde! Wahrlich, ihre Weide wird sich über sie entsetzen! 21Vom Getöse ihres Falls erbebt die Erde; man hört am Schilfmeer den Widerhall von ihrem Geschrei. 22Siehe, wie ein Adler steigt er empor und fliegt und breitet seine Flügel über Bozra aus! An jenem Tag wird das Herz der Helden Edoms werden wie das Herz einer Frau in Kindesnöten!

Das Wort des Herrn über Damaskus

Jes 17,1-3   

23Über Damaskus: Hamat und Arpad sind zuschanden geworden; denn sie haben eine böse Nachricht vernommen; sie sind fassungslos! Sie sind in ängstlicher Erregung wie das Meer, das nicht zur Ruhe kommen kann. 24Damaskus ist mutlos geworden; es hat sich zur Flucht gewandt, Zittern hat es befallen, Angst und Wehen haben es ergriffen wie eine, die gebären soll.
25Wie? Ist sie nicht verlassen, die gepriesene Stadt, die Burg meiner Wonne? 26Darum wird ihre junge Mannschaft in ihren Straßen fallen, und alle Kriegsleute sollen an jenem Tag umkommen, spricht der Herr der Heerscharen; 27und ich will ein Feuer anzünden in den Mauern von Damaskus, das soll die Paläste Benhadads verzehren!

Das Wort des Herrn über Kedar und Hazor

28Über Kedar[6] Name für Nomaden der syrisch-arabischen Wüste (vgl. auch 1.Mo 25,13).
und die Königreiche von Hazor, die Nebukadnezar, der König von Babel, schlug: So spricht der Herr: Kommt, zieht herauf gegen Kedar und vertilgt die Söhne des Ostens!
29Man wird ihre Zelte und Schafherden rauben, ihre Teppiche und alle ihre Geräte; auch ihre Kamele wird man ihnen nehmen; man wird über sie rufen: »Schrecken ringsum!«
30Flieht, flüchtet schnell, die ihr euch Schlupflöcher gemacht habt, ihr Bewohner von Hazor! spricht der Herr; denn Nebukadnezar, der König von Babel, hat einen Ratschluss gegen euch beschlossen und einen Plan gegen euch ausgeheckt.
31Macht euch auf, zieht ins Feld gegen das sorglose Volk, das so sicher wohnt! spricht der Herr. Sie haben weder Tore noch Riegel und wohnen für sich allein. 32Ihre Kamele sollen zum Raub werden und ihre vielen Herden zur Beute, und ich will sie, die sich den Bart stutzen, nach allen Winden zerstreuen und ihr Verderben von allen Seiten hereinbrechen lassen! spricht der Herr. 33So soll Hazor zur Wohnung der Schakale werden und zu einer ewigen Wüste, so dass niemand dort wohnen und kein Menschenkind sich dort aufhalten wird!

Das Wort des Herrn über Elam

Hes 32,24-25   

34Das Wort des Herrn über Elam, das an den Propheten Jeremia erging, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, lautet folgendermaßen:
35So spricht der Herr der Heerscharen: Siehe, ich will den Bogen Elams zerbrechen, seine vornehmste Stärke, 36und ich will über Elam die vier Winde kommen lassen von den vier Himmelsgegenden und sie nach allen diesen Windrichtungen zerstreuen, so dass es kein Volk geben wird, wohin nicht elamitische Flüchtlinge kommen. 37Und ich will den Elamitern Schrecken einjagen vor ihren Feinden und vor denen, die ihnen nach dem Leben trachten, und werde Unheil über sie bringen, die Glut meines Zornes, spricht der Herr, und ich werde das Schwert hinter ihnen her schicken, bis ich sie aufgerieben habe.
38Und ich werde meinen Thron in Elam aufstellen und werde König und Fürsten daraus vertilgen, spricht der Herr. 39Aber es soll geschehen in den letzten Tagen, da will ich das Geschick Elams wenden! spricht der Herr.