Weheruf über das abtrünnige Volk

Jer 17,5   

1Wehe den widerspenstigen Kindern, spricht der Herr, welche Pläne ausführen, die nicht von mir stammen, und Bündnisse abschliessen[1] andere Übersetzung: Trankopfer ausgießen. Das geschah u.a. beim feierlichen Abschluss eines Bündnisses, aber auch beim Götzendienst.
ohne meinen Geist, und so Sünde auf Sünde häufen,
2die sich aufmachen, um nach Ägypten zu ziehen – aber mich fragen sie nicht um Rat[2] wörtlich aber meinen Mund haben sie nicht befragt.
–, um sich unter den Schutz des Pharao zu flüchten und Zuflucht zu suchen im Schatten Ägyptens!
3Aber der Schutz des Pharao wird euch zur Schande werden und die Zuflucht unter dem Schatten Ägyptens zur Schmach. 4Denn ihre Fürsten sind in Zoan gewesen und ihre Boten bis nach Hanes gekommen. 5Aber sie müssen doch alle zuschanden werden wegen eines Volkes, das ihnen nichts nützt, das ihnen weder Hilfe noch Vorteil bringt, sondern Schande und Spott!
6Die Last über die Tiere[3] oder den Behemoth.
des Südens: Durch ein bedrängtes und geängstigtes Land, woher die Löwin kommt und der Löwe, die Otter und der fliegende Drache, schleppen sie auf dem Rücken der Esel ihren Reichtum und auf dem Höcker der Kamele ihre Schätze zu einem Volk, das nichts nützt!
7Denn Ägypten ist nichtig und hilft gar nichts. Darum habe ich es genannt: Das stillsitzende Ungetüm[4] hebr. Rahab (»Seeungeheuer«); hier ein symbolischer Name für Ägypten.
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8Geh du nun hin und schreibe ihnen das auf eine Tafel und verzeichne es in ein Buch; und es soll bleiben für einen zukünftigen Tag, für immer, bis in Ewigkeit, 9nämlich: Es ist ein widerspenstiges Volk, lügenhafte Söhne, Söhne, die das Gesetz des Herrn nicht hören wollen; 10die zu den Sehern sagen: »Ihr sollt nicht sehen!« und zu den Schauenden: »Schaut uns nicht das Richtige, sondern sagt uns angenehme Dinge und schaut uns Täuschungen! 11Verlasst den Weg, biegt ab von dem Pfad, lasst uns mit dem Heiligen Israels in Ruhe!«[5] wörtlich schafft den Heiligen Israels von unserem Angesicht hinweg!
12Darum, so spricht der Heilige Israels: Weil ihr dieses Wort verwerft und euch auf Gewalttätigkeit und Verdrehung verlasst und euch darauf stützt, 13darum wird euch diese Sünde sein wie ein Bruchstück, das herunterfallen will, das heraustritt aus einer hohen Mauer, die plötzlich, unversehens einstürzt. 14Und er wird sie zerbrechen, wie man ein Töpfergeschirr zerbricht, das schonungslos in Stücke geschlagen wird, so dass man unter seinen Stücken nicht eine Scherbe findet, mit der man Glut vom Herd holen oder Wasser aus einem Tümpel schöpfen könnte.
15Denn so spricht Gott, der Herr, der Heilige Israels: Durch Umkehr und Ruhe könntet ihr gerettet werden, im Stillesein und im Vertrauen läge eure Stärke. Aber ihr habt nicht gewollt, 16sondern ihr sagt: »Nein, wir wollen auf Rossen dahinfliegen!« – darum werdet ihr auch dahinfliehen; »Wir wollen schnell[6] wörtlich auf Schnellen, d.h. auf schnellen Reittieren.
davonreiten!« – darum werden eure Verfolger noch schneller sein!
17Tausend [von euch] werden fliehen vor dem Drohen eines einzigen; ja, wenn euch fünf bedrohen, so werdet ihr alle fliehen, bis euer Überrest geworden ist wie ein Mastbaum auf dem Gipfel eines Berges und wie ein Banner auf einem Hügel.

Zukunftsverheißungen für Israel

Ps 30,6   

18Darum wartet der Herr, damit er euch begnadigen kann, und darum ist er hoch erhaben, damit er sich über euch erbarmen kann, denn der Herr ist ein Gott des Rechts; wohl allen, die auf ihn harren!
19Denn du Volk, das in Zion wohnen wird, in Jerusalem, du sollst nicht mehr weinen; er wird dir gewiss Gnade erweisen, wenn du [um Hilfe] rufst; sobald er es hört, antwortet er dir! 20Der Herr hat euch zwar Brot der Drangsal zu essen und Wasser der Trübsal zu trinken gegeben; aber dein Lehrer[7] oder deine Lehrer, so auch am Schluss des Verses.
wird sich nicht länger verborgen halten, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen;
21und deine Ohren werden das Wort hören, das hinter dir her so spricht: »Dies ist der Weg, den geht!«, wenn ihr zur Rechten oder zur Linken abbiegen wollt. 22Und ihr werdet den Überzug eurer silbernen Götzen und die goldene Bekleidung eurer gegossenen Bilder entweihen; du wirst sie wegwerfen wie etwas Unreines und zu ihnen sagen: Hinaus!
23Und Er wird Regen spenden für deine Saat, mit der du den Acker besäst, so dass das Brotgetreide, der Ertrag des Ackers, saftig und nahrhaft wird; dein Vieh wird zu jener Zeit auf weiter Aue weiden. 24Die Rinder und Esel, die das Feld bearbeiten, werden gesalzenes Mengfutter fressen, das mit der Worfschaufel und mit der Gabel geworfelt ist. 25Auf allen hohen Bergen und auf allen erhabenen Hügeln wird es Bäche geben, Wasserströme am Tag der großen Schlacht, wenn die Türme fallen werden.
26Und das Licht des Mondes wird dem Licht der Sonne gleichen, das Licht der Sonne aber wird siebenmal stärker sein, wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tag, da der Herr den Bruch seines Volkes verbinden und die ihm geschlagene Wunde heilen wird.

Ankündigung des Gerichts über Assyrien

27Siehe, der Name des Herrn kommt von ferne! Sein Zorn brennt, mächtiger Rauch steigt auf; seine Lippen sind voll Grimm und seine Zunge wie ein verzehrendes Feuer, 28und sein Atem ist wie ein überschwemmender Wasserstrom, der bis an den Hals reicht, dass er die Nichtigkeit der Heiden durch das Sieb erweise und an die Kinnbacken der Völker den irreführenden Zaum lege.
29Ihr aber werdet singen wie in der Nacht, da man sich für ein Fest heiligt, und ihr werdet von Herzen fröhlich sein wie die, welche unter Flötenspiel hinaufziehen, um auf den Berg des Herrn zu kommen, zu dem Fels Israels.
30Der Herr wird seine majestätische Stimme hören lassen und seinen niederfahrenden Arm sehen lassen, mit Zornesbrausen und verzehrenden Feuerflammen, Wolkenbruch, Platzregen und Hagelsteinen. 31Da wird der Assyrer von der Stimme des Herrn zerschmettert werden, wenn er ihn mit der Rute schlägt. 32Und jeder Hieb des [für ihn] bestimmten Stockes, den der Herr auf ihn herabsausen lässt, wird unter Pauken- und Harfenspiel erfolgen, und in Kämpfen mit geschwungenem Arm wird er gegen ihn angehen. 33Denn die Feuerstelle[8] das hebr. Wort ist abgeleitet von Tophet; so wurde auch die im Hinnom-Tal gelegene, dem Götzen Moloch geweihte Opferstätte genannt (vgl. 2.Kö 23,10).
ist längst bereit, auch für den König ist sie hergerichtet; man hat ihren Scheiterhaufen tief und weit gemacht; Feuer und Holz ist genug vorhanden; wie ein Schwefelstrom wird der Atem des Herrn ihn anzünden.