Die Heilung eines Aussätzigen

Mk 1,40-45; Lk 5,12-16   

1Als er aber von dem Berg herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach. 2Und siehe, ein Aussätziger[1] Aussatz war eine Hautkrankheit, die in der Bibel die Folgen der Sünde versinnbildlicht; sie machte den Erkrankten nach dem mosaischen Gesetz unrein und führte zum Ausschluss aus der Gemeinschaft (vgl. 3.Mo 13 u. 14).
kam, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen!
3Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein. 4Und Jesus spricht zu ihm: Sieh zu, dass du es niemand sagst; sondern geh hin, zeige dich dem Priester und bringe das Opfer dar, das Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis!

Der Hauptmann von Kapernaum

Lk 7,1-10   

5Als Jesus aber nach Kapernaum kam, trat ein Hauptmann[2] Der Hauptmann (Centurio) war ein römischer Offizier, der ca. 100 Soldaten befehligte.
zu ihm, bat ihn
6und sprach: Herr, mein Knecht liegt daheim gelähmt danieder und ist furchtbar geplagt! 7Und Jesus spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen! 8Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach kommst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund werden! 9Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und habe Kriegsknechte unter mir; und wenn ich zu diesem sage: Geh hin!, so geht er; und zu einem anderen: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er's.
10Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden! 11Ich sage euch aber: Viele werden kommen vom Osten und vom Westen und werden im Reich der Himmel mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch sitzen, 12aber die Kinder des Reiches werden in die äußerste Finsternis hinausgeworfen werden; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
13Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin, und dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht wurde in derselben Stunde gesund.

Die Heilung der Schwiegermutter des Petrus und anderer Kranker

Mk 1,29-39; Lk 4,38-44   

14Und als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er, dass dessen Schwiegermutter daniederlag und Fieber hatte. 15Und er rührte ihre Hand an; und das Fieber verließ sie, und sie stand auf und diente ihnen.
16Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene[3] d.h. von Dämonen (bösen Geistern) beherrschte Menschen.
zu ihm, und er trieb die Geister aus mit einem Wort und heilte alle Kranken,
17damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesagt ist, der spricht: »Er hat unsere Gebrechen weggenommen[4] oder auf sich genommen.
und unsere Krankheiten getragen«.[5] Jes 53,4.

Vom Preis der Nachfolge

Lk 9,57-62   

18Als aber Jesus die große Volksmenge um sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren. 19Und ein Schriftgelehrter trat herzu und sprach zu ihm: Meister[6] oder Lehrer (griech. didaskalos). »Meister« wird im NT durchgängig für »Lehrer / Lehrmeister« gebraucht und entspricht dem hebr. Rabbi. Es war die respektvolle Anrede der Juden für Lehrer der Heiligen Schrift.
, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst!
20Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel des Himmels haben Nester; aber der Sohn des Menschen[7] Sohn des Menschen: eine Bezeichnung für den Messias (vgl. Dan 7,13; 1.Mo 3,15; Joh 1,14; 1.Tim 3,16; Phil 2,7; Hebr 2,14-18).
hat nichts, wo er sein Haupt hinlegen kann.
21Ein anderer seiner Jünger[8] Ein »Jünger« war ein Schüler, der seinem Meister nachfolgte und ihm diente.
sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben!
22Jesus aber sprach zu ihm: Folge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben!

Jesus stillt den Sturm

Mk 4,35-41; Lk 8,22-25; Ps 89,10   

23Und er trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm nach. 24Und siehe, es erhob sich ein großer Sturm auf dem See, so dass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief. 25Und seine Jünger traten zu ihm, weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns! Wir kommen um! 26Da sprach er zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf und befahl den Winden und dem See; und es entstand eine große Stille. 27Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Wer ist dieser, dass ihm selbst die Winde und der See gehorsam sind?

Die Heilung von zwei Besessenen

Mk 5,1-20; Lk 8,26-39   

28Und als er ans jenseitige Ufer in das Gebiet der Gergesener kam, liefen ihm zwei Besessene entgegen, die kamen aus den Gräbern heraus und waren sehr gefährlich, so dass niemand auf jener Straße wandern konnte. 29Und siehe, sie schrieen und sprachen: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?
30Es war aber fern von ihnen eine große Herde Schweine[9] Schweine waren nach dem mosaischen Gesetz unreine Tiere (vgl. 3.Mo 11,7).
auf der Weide.
31Und die Dämonen baten ihn und sprachen: Wenn du uns austreibst, so erlaube uns, in die Schweineherde zu fahren! 32Und er sprach zu ihnen: Geht hin! Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweineherde. Und siehe, die ganze Schweineherde stürzte sich den Abhang hinunter in den See, und sie kamen im Wasser um.
33Die Hirten aber flohen, gingen in die Stadt und verkündeten alles, auch was mit den Besessenen vorgegangen war. 34Und siehe, die ganze Stadt kam heraus, Jesus entgegen. Und als sie ihn sahen, baten sie ihn, aus ihrem Gebiet wegzugehen.