Psalm 31

1Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.[1] Dieser Psalm weist prophetisch auf die Leiden des Messias (Christus); Vers 6 spricht der sterbende Erlöser am Kreuz (Lk 23,46).

2Bei dir, o Herr, habe ich Zuflucht gefunden; lass mich niemals[2] wörtlich in Ewigkeit nicht.
zuschanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit!
3Neige dein Ohr zu mir, rette mich rasch; sei mir ein starker Fels, eine feste Burg zu meiner Rettung!
4Denn du bist mein Fels und meine Festung, führe und leite du mich um deines Namens willen!
5Befreie mich aus dem Netz, das sie mir heimlich gestellt haben; denn du bist meine Schutzwehr.
6In deine Hand befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott!
7Ich hasse die, welche trügerische Götzen verehren,[3] wörtlich welche Nichtigkeiten verehren.
und ich, ich vertraue auf den Herrn.
8Ich will frohlocken und mich freuen an deiner Gnade, denn du hast mein Elend angesehen, du hast auf die Nöte meiner Seele geachtet
9und hast mich nicht ausgeliefert in die Hand des Feindes, sondern hast meine Füße in weiten Raum gestellt.
10Sei mir gnädig, o Herr, denn mir ist angst; vor Gram sind schwach geworden mein Auge, meine Seele und mein Leib;
11denn mein Leben ist dahingeschwunden in Kummer und meine Jahre mit Seufzen; meine Kraft ist gebrochen durch meine Schuld, und meine Gebeine sind schwach geworden.
12Vor all meinen Feinden bin ich zum Hohn geworden, meinen Nachbarn allermeist, und ein Schrecken meinen Bekannten; die mich auf der Gasse sehen, fliehen vor mir.
13Ich bin in Vergessenheit geraten, aus dem Sinn gekommen wie ein Toter; ich bin geworden wie ein zertrümmertes Gefäß.
14Denn ich habe die Verleumdung vieler gehört – Schrecken ringsum! –, als sie sich miteinander berieten gegen mich; sie trachten danach, mir das Leben zu nehmen.
15Aber ich vertraue auf dich, o Herr; ich sage: Du bist mein Gott!
16In deiner Hand steht meine Zeit[4] wörtlich sind meine Zeiten oder Geschicke.
; rette mich aus der Hand meiner Feinde und von meinen Verfolgern!
17Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht; rette mich durch deine Gnade!
18Herr, lass mich nicht zuschanden werden, denn ich rufe dich an! Zuschanden werden sollen die Gottlosen, verstummen im Totenreich!
19Die Lügenlippen sollen zum Schweigen gebracht werden, die frech reden gegen den Gerechten mit Hochmut und Verachtung!
20Wie groß ist deine Güte, die du denen bewahrst, die dich fürchten, und die du an denen erzeigst, die bei dir Zuflucht suchen angesichts der Menschenkinder.
21Du verbirgst sie im Schutz deines Angesichts[5] d.h. deiner Gegenwart.
vor den Verschwörungen der Menschen; du verbirgst sie in einer Hütte vor dem Gezänk der Zungen.
22Gelobt sei der Herr, denn er hat mir seine Gnade wunderbar erwiesen in einer festen Stadt!
23Ich hatte zwar in meiner Bestürzung gesagt: »Ich bin verstoßen von deinen Augen!« Doch du hast die Stimme meines Flehens gehört, als ich zu dir schrie.
24Liebt den Herrn, alle seine Frommen! Der Herr bewahrt die Treuen, und er vergilt reichlich dem, der hochmütig handelt.
25Seid stark, und euer Herz fasse Mut, ihr alle, die ihr auf den Herrn harrt!