Warnung vor einer Bürgschaft

Spr 11,15; Spr 22,26-27; Spr 20,25   

1Mein Sohn, hast du dich für deinen Nächsten verbürgt, für einen Fremden dich durch Handschlag verpflichtet,
2bist du durch ein mündliches Versprechen gebunden, gefangen durch die Worte deines Mundes,
3so tu doch das, mein Sohn: Rette dich, denn du bist in die Hand deines Nächsten geraten! Darum geh hin, wirf dich vor ihm nieder und bestürme deinen Nächsten.
4Gönne deinen Augen keinen Schlaf und deinen Lidern keinen Schlummer!
5Rette dich aus seiner Hand wie eine Gazelle und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers!

Warnung vor Faulheit

Spr 26,13-16; Spr 24,30-34   

6Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise:
7Obwohl sie keinen Anführer hat, weder Vorsteher noch Herrscher,
8bereitet sie dennoch im Sommer ihr Brot und sammelt in der Erntezeit ihre Speise.
9Wie lange willst du liegenbleiben, du Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
10»Ein wenig schlafen, ein wenig schlummern, ein wenig die Hände in den Schoß legen, um zu ruhen«:
11so holt dich die Armut ein wie ein Läufer, und der Mangel wie ein bewaffneter Mann!

Warnung vor Falschheit

12Ein Taugenichts[1] wörtlich Belialsmensch, d.h. ein ruchloser, bösartiger Mensch.
, ein nichtswürdiger Mensch ist, wer umhergeht mit trügerischen Reden
13und dabei mit seinen Augen blinzelt, mit seinen Füßen Zeichen gibt und mit seinen Fingern deutet.
14Verkehrtheit ist in seinem Herzen, er schmiedet Böses; allezeit streut er Zwietracht aus.
15Darum wird sein Verderben plötzlich über ihn kommen; augenblicklich wird er zerschmettert werden, unrettbar.
16Diese sechs hasst der Herr, und sieben sind seiner Seele ein Greuel:
17stolze Augen, eine falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen,
18ein Herz, das böse Pläne schmiedet, Füße, die schnell zum Bösen laufen,
19ein falscher Zeuge, der Lügen ausspricht, und einer, der Zwietracht sät zwischen Brüdern.

Warnung vor Ehebruch

20Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, und verwirf nicht die Lehre deiner Mutter!
21Binde sie beständig auf dein Herz, schlinge sie um deinen Hals;
22wenn du gehst, sollen sie dich geleiten, wenn du dich niederlegst, sollen sie dich behüten, und wenn du aufstehst, so sollen sie zu dir reden!
23Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz[2] oder die Lehre / die Weisung (hebr. torah).
ist ein Licht; Unterweisung und Ermahnung sind ein Weg des Lebens,
24um dich zu bewahren vor der bösen Frau[3] wörtlich vor der Frau der Bosheit.
, vor der glatten Zunge der Fremden.
25Begehre nicht in deinem Herzen nach ihrer Schönheit, und lass dich nicht fangen von ihren Blicken!
26Denn um einer hurerischen Frau willen kommt man an den Bettelstab, und die Frau eines anderen gefährdet die kostbare Seele!
27Kann jemand Feuer in seinem Gewand tragen, ohne dass seine Kleider in Brand geraten?
28Oder kann einer auf glühenden Kohlen schreiten, ohne sich die Füße zu verbrennen?
29So ergeht es dem, der zu der Ehefrau seines Nächsten eingeht. Keiner wird ungestraft bleiben, der sie anrührt!
30Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt, um sein Leben zu fristen, weil er Hunger hat;
31wird er ertappt, so muss er siebenfach bezahlen und alles hergeben, was er im Haus hat;
32wer aber mit einer Frau Ehebruch begeht, ist ein herzloser Mensch; er richtet seine eigene Seele zugrunde, wenn er so etwas tut.
33Schläge und Schmach werden ihn treffen, und seine Schande ist nicht auszutilgen;
34denn die Eifersucht versetzt einen Mann in glühenden Zorn, und am Tag der Rache wird er nicht schonen;
35er wird nicht bereit sein, ein Lösegeld anzunehmen, und lässt sich auch durch das größte Geschenk nicht besänftigen.