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Das Buch des Propheten Jeremia

Einführung

Der Prophet Jeremia (hebr. Jirmejahu = »Der Herr gründet / erhöht«) lebte etwa von 660 bis 580 v. Chr. und übte seinen Dienst unter den letzten sieben Königen von Juda aus. Er stammte aus einem Priestergeschlecht in Anatot, wurde schon in jungen Jahren als Prophet berufen (Kap. 1,1-10) und blieb um den Herrn willen ledig (Kap. 16,2). Als Bote des Herrn musste er dem immer verderbter handelnden Volk eine ernste Gerichtsbotschaft verkünden, an der der empfindsame Jeremia selbst sehr litt; er wird nicht umsonst »der weinende Prophet« genannt. Für seine Botschaft, dass Jerusalem fallen und Juda in Gefangenschaft geraten wird, schlug ihm von den Führern und dem Volk viel Hass und Feindseligkeit entgegen; er wurde als Landesverräter ins Gefängnis geworfen und kam beinahe in einer Zisterne um. Ihm traten auch viele falsche Propheten entgegen, die dem abtrünnigen Juda »Friede und Sicherheit« weissagten und das Volk irreführten (Kap. 23). Er musste erleben, dass der gottlose König Jojakim die von ihm aufgezeichneten Worte Gottes zerschnitt und verbrannte (Kap. 36). Mitten zwischen den düsteren Gerichtsworten Jeremias finden sich jedoch wunderbare Lichtblicke der Gnade Gottes (vgl. Kap. 29,11-13; Kap. 31,3-4), besonders eine Ankündigung des neuen Bundes mit Israel am Ende der Zeiten (Kap. 30-33). Wir finden bei Jeremia zahlreiche symbolische Bilder und Handlungen wie etwa den Mandelzweig (Kap. 1,11-12), den leinenen Gürtel (Kap. 13,1-11), den zerbrochenen Krug (Kap. 19,1-13) oder das versenkte Buch (Kap. 51,59-64). Nachdem der von ihm geweissagte Fall Jerusalems eingetreten war, warnte Jeremia im Namen des Herrn den Überrest der Juden vor einer Flucht nach Ägypten; sie jedoch widerstanden seinem Wort frech und verstockt und entführten Jeremia mit nach Ägypten (Kap. 40-45). Das Buch schließt mit Weissagungen über einige Heidenvölker (Kap. 46-51) und mit einem abschließenden Bericht vom Fall Jerusalems, der noch einmal eindringlich vor Augen führt, dass das Gerichtswort des Herrn sich unerbittlich erfüllt (Kap. 52). Die Botschaften des Buches sind nicht streng geschichtlich geordnet; sie lassen sich einteilen in die Weissagungen vor dem Fall Jerusalems (Kap. 1-39) und die Weissagungen nach dem Fall Jerusalems (Kap. 40-52). Besonders in den Kapiteln über den neuen Bund leuchtet der Messias bei Jeremia auf (vgl. Kap. 23,3-4; Kap. 33,14-16); der Prophet selbst ist in seinem Leiden und der Verwerfung durch das Volk in gewisser Weise ein Vorbild auf Jesus Christus.

Inhalt

Kapitel 1
  • Der Herr beruft Jeremia und gibt ihm seinen Auftrag
Kapitel 2
  • Der Herr tadelt sein untreues Volk Israel
Kapitel 3
  • Ruf zur Buße. Verheißung des messianischen Reiches
Kapitel 4
  • Gottes Ruf zur Umkehr und zum Neuanfang
  • Ankündigung einer verheerenden Invasion aus dem Norden
Kapitel 5
  • Die Bosheit des verstockten Volkes und das kommende Gericht
Kapitel 6
  • Der Herr warnt Jerusalem vor einer drohenden Belagerung
Kapitel 7
  • Jeremias Botschaft vor dem Tempel des Herrn
  • Die kommende Verwüstung Jerusalems
Kapitel 8
  • Der Herr hält Jerusalem seine Verstocktheit vor
  • Klage über den Zusammenbruch Jerusalems
Kapitel 9
Kapitel 10
  • Die toten Götzen und der lebendige Gott
  • Klage und Bußgebet inmitten des Gerichts
Kapitel 11
  • Das Volk hat den Bund mit dem Herrn gebrochen
  • Mordanschläge gegen Jeremia
Kapitel 12
  • Die Fragen Jeremias und die Antwort Gottes
  • Weissagung gegen die feindseligen Nachbarvölker und Heilsankündigung für Israel
Kapitel 13
  • Das Zeichen des verdorbenen Gürtels
  • Die Weinkrüge
  • Ankündigung der Gefangenschaft für Juda
Kapitel 14
  • Die Dürre und das kommende Schwert
Kapitel 15
  • Das Gericht lässt sich auch durch Fürbitte nicht mehr abwenden
  • Jeremias Leiden und Klagen
Kapitel 16
  • Jeremias Ehelosigkeit als Hinweis auf die kommende Not
  • Die künftige Wiederherstellung Israels wird verheißen
Kapitel 17
  • Die Sünde Judas bringt den Zorn Gottes über sie
  • Fluch und Segen hängen davon ab, auf was der Mensch vertraut
  • Das Menschenherz ist trügerisch und bösartig
  • Jeremias Gebet in der Anfechtung
  • Der Herr mahnt Juda zur Sabbatheiligung
Kapitel 18
  • Das Zeichen des misslungenen Töpfergefäßes
  • Ein Anschlag gegen Jeremia
Kapitel 19
  • Der zerbrochene Krug und die Zerstörung Jerusalems
Kapitel 20
  • Der Tempelaufseher misshandelt Jeremia wegen seiner Botschaft
  • Jeremia klagt über die Last seines Prophetendienstes
Kapitel 21
  • Jeremia kündigt die Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar an
Kapitel 22
  • Warnung an das Königshaus Juda
Kapitel 23
  • Die falschen Hirten Israels und der künftige Messias-König
  • Gottes Gericht über die Lügenpropheten
Kapitel 24
  • Zwei Körbe mit Feigen - Sinnbild für die Zukunft des Volkes
Kapitel 25
  • Die siebzigjährige Gefangenschaft in Babel
  • Gericht über Babel und alle Heidenvölker
Kapitel 26
  • Das Volk will Jeremia wegen seiner Botschaft umbringen
Kapitel 27
  • Das Zeichen des Joches: Jeremia ruft zur Unterwerfung unter den König von Babel auf
Kapitel 28
  • Der falsche Prophet Hananja und sein Ende
Kapitel 29
  • Jeremias Brief an die Weggeführten in Babel
Kapitel 30
  • Künftige Rückkehr aus der Gefangenschaft und Erneuerung Israels
Kapitel 31
  • Das künftige Heil Israels und der neue Bund
  • Der neue Bund
Kapitel 32
  • Jeremia kauft einen Acker
  • Jeremias Gebet und die Verheißung der Wiederherstellung für Israel
Kapitel 33
  • Die Rückkehr des Volkes und der Wiederaufbau des Landes wird verheißen
Kapitel 34
  • Warnung an Zedekia
  • Die rückgängig gemachte Freilassung der Sklaven
Kapitel 35
  • Die Treue der Rechabiter und die Untreue Judas
Kapitel 36
  • König Jojakim verbrennt das Weissagungsbuch Jeremias
Kapitel 37
  • Nach dem Abzug der Chaldäer sagt Jeremia ihre Rückkehr und ihren Sieg voraus
  • Jeremia im Gefängnis
Kapitel 38
  • Jeremia wird in die Zisterne geworfen und später befreit
  • König Zedekia spricht mit Jeremia
Kapitel 39
  • Jerusalem wird eingenommen und Zedekia nach Babel weggeführt
  • Jeremia wird befreit. Das Wort des Herrn für Ebed-Melech
Kapitel 40
  • Jeremia bleibt im Land Juda
  • Gedalja, der Statthalter von Judäa
Kapitel 41
  • Der Mord an dem Statthalter Gedalja
Kapitel 42
  • Die Obersten der Judäer erbitten sich Führung vom Herrn
  • Jeremias Warnung vor dem Zug nach Ägypten
Kapitel 43
  • Die Obersten der Judäer missachten das Wort des Herrn und ziehen nach Ägypten
  • Jeremia sagt die Eroberung Ägyptens durch Nebukadnezar voraus
Kapitel 44
  • Der Herr kündigt sein Gericht gegen die nach Ägypten ausgewanderten Juden an
  • Das Volk beharrt auf seinen Götzendienst
Kapitel 45
  • Mahn- und Trostwort an Baruch
Kapitel 46
  • Das Wort des Herrn über Ägypten
Kapitel 47
  • Das Wort des Herrn über die Philister
Kapitel 48
  • Das Wort des Herrn über Moab
Kapitel 49
  • Das Wort des Herrn über Ammon
  • Das Wort des Herrn über Edom
  • Das Wort des Herrn über Damaskus
  • Das Wort des Herrn über Kedar und Hazor
  • Das Wort des Herrn über Elam
Kapitel 50
  • Das Wort des Herrn über Babel
  • Der Herr verheißt den gefangenen Judäern den Auszug aus Babel
  • Der Herr wird Babel seine Bosheit gegen Juda vergelten
  • Der Zusammenbruch Babels wird angekündigt
Kapitel 51
  • Der Herr wird Gericht an Babel üben und Israel befreien
  • Die Klage der Judäer. Gottes Abrechnung mit Babel und seinen Götzen
Kapitel 52
  • Schluss: Die Chronik des Falls von Jerusalem
  • Die Einnahme Jerusalems und das Gericht über Zedekia
  • Die Plünderung und Zerstörung des Tempels
  • Die Begnadigung des Königs Jojachin
Bibeltext der Schlachter Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.